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Ein Hauch Paris – Feigenbrioche mit Crème de Marrons

Avatar of CaroCaro - 09. October 2014 - Süße Schätze

Paris … Mon Amour! Kaum zeigt der Kalender Oktober an, überkommt mich ein wenig Wehmut. Das Jahr scheint auf einmal rasend schnell zu Ende zu gehen. Es wird früh dunkel, das erste Halsschmerzkratzen macht sich bemerkbar und meine dicke Wollstrickjacke wird mein bester Freund. Und leider musste unsere geplante Reise nach Paris wieder verschoben werden. Dabei hätte ich so gern etwas frankophile Luft geschnuppert. Höchste Zeit also sich ein kleines Stückchen Ersatz-Paris zu backen und sich über die feinen, kleinen Dingen des Lebens zu freuen.

Da ich zum Glück die Gabe besitze jeder Jahreszeit – und sei es kulinarisch gesehen – etwas Positives abzugewinnen, liegt es natürlich nah, dass ich in der wohlig warmen Küche die schönsten Herbstzutaten verarbeitet habe. Feigen, Haselnüsse und Maronen … Eins meiner französischen Lieblingsbackstücke sind frische, noch lauwarme Brioches. Somit habe ich ein fluffig, zartes Briochebrot mit frischen Feigen und Haselnüssen gebacken. Als Aufstrich gab es dazu Crème de Marrons (Maronencreme). Diese kann man nämlich ganz einfach selbst kochen und sie schmeckt viiiel besser als gekaufte Maronencremes!

Feigenbrioche mit Haselnüssen

Zutaten für eine Kastenform (1,5 l Fassungsvermögen / 33,8 x 12,7 cm x 5,6 cm)
250 g Mehl, z.B. Bio-Dinkelmehl 630
½ Würfel frische Hefe
75 ml Milch
60 g Rohrzucker
1 Prise Salz
½ TL gemahlene Vanille
½ TL frisch gemahlene Kardamomsamen
2 Bio-Eier (Größe M)
120 g weiche Butter
1 EL gehackte Haselnüsse
4 frische Feigen
1 Bio-Eigelb (Größe M) + 2 EL Milch

Zubereitung
Am besten ist es den Teig am Vorabend zu zubereiten: das Mehl mit dem Salz und den gehackten Haselnüssen in einer großen Schüssel vermischen. Die Milch lauwarm erwärmen, die Vanille, den Kardamom, den Zucker und die Hefe hinzugeben und verrühren. Zusammen mit den Eiern zu der Mehlmischung geben und eine Weile mit den Knethaken des Mixers oder in einer Küchenmaschine auf kleinster Stufe kneten. Die Butter nach und nach zum Teig geben. Die Stufe des Mixers oder der Küchenmaschine höher stellen und weiter kneten, bis der Teig glatt und seidig geworden ist. Er sollte dennoch relativ weich sein. Die Schüssel abdecken und den Teig über Nacht im Kühlschrank gehen lassen.

Am nächsten Morgen: den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und etwa eine Stunde Zimmertemperatur annehmen lassen.

ALTERNATIV könnt Ihr den Teig auch kurzfristig zubereiten: Den Teig dafür eine Stunde bei Zimmertemperatur zugedeckt gehen lassen, durchkneten und dann in die Form geben.

Fertigstellung: Die Kastenform ordentlich einfetten und dünn mit Mehl ausstäuben. Den Teig kurz auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche durchkneten und in die Form einpassen. Die Feigen waschen, trocken tupfen und nacheinander aufgereiht in den Teig drücken. Das Brioche mit einem Küchentuch abdecken und 30 Minuten gehen lassen.

Den Backofen auf 150° C Ober-Unterhitze (Umluft ist nicht empfehlenswert!) vorheizen. Das Eigelb mit der Milch vermischen und das Brioche damit bestreichen. Auf unterster Schiene das Brioche 40–45 Minuten goldbraun backen. Das Brioche sollte sehr fluffig weich sein und nicht zu trocken werden. Anschließend das Brioche herausnehmen, ein paar Minuten ruhen lassen, aus der Form stürzen und auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.

Crème de Marrons (Maronencreme)

Zutaten für ein großes Glas
200 g vorgegarte Bio-Maronen (vakuumverpackt)
1 Vanilleschote
100 ml Milch
150 ml Sahne
2–3 EL Roh-Rohrzucker – je nachdem wie süß Ihr es mögt
2 EL Vin Santo (italienischer Dessertwein)

Zubereitung
Die Vanilleschote längs aufschneiden und das Mark herauskratzen. Maronen, Milch, Sahne, Vanilleschote mit Mark und Roh-Rohrzucker in einem Topf zum Kochen bringen. Dann bei kleiner Hitze 10 Minuten köcheln lassen. Die Vanilleschote entfernen, in ein hohes Mixgefäß umfüllen und fein pürieren bis die Masse leicht emulgiert. Den Vin Santo hinzufügen und noch einmal kurz pürieren. Das Maronenpüree in ein steriles Einmachglas füllen und sofort verschließen.

Tipp: Die Maronencreme eignet sich auch sehr gut als Torten- oder Pfannkuchenfüllung.

Während ich meinen Café au lait stilecht aus einem Bol trinke und in das erste Stück des noch ofenwarmen Feigenbrioche mit Crème des Marrons beiße, ist es auf einmal da, das Paris-Gefühl. Und mir wird wohlig warm ums Herz während ich hierzu lausche.


Herzensgrüße,
Caro ♥



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