Frau Herzblut Foodblog

Frau Herzblut Blog

Stachelbeerige Gartengrüße | Versunkener Stachelbeerkuchen mit Mandelstreuseln & Johannisbeeren

Avatar of CaroCaro - 08. August 2015 - Beerenliebe

Der Sommer deckt uns so einen köstlichen und mehr als reichhaltigen Tisch. Das genieße ich momentan in vollen Zügen. Und so landeten diese Woche noch schnell Stachelbeeren sowie rote Johannisbeeren in meinem Marktkorb, ehe die Saison vorübergeht. Bei Stachelbeeren scheiden sich bei einigen Menschen die Geister, da liegt vermutlich an der rauen Schale. Dabei trügt die raue Schale, da Stachelbeeren zu den süßesten Beeren überhaupt gehören. Besonders bei den Engländern ist die Stachelbeere beliebt. Einige britische Bürger versuchten im 19. Jahrhundert einen Stachelbeerweißwein herzustellen, der als Konkurrenz zum französischen Champagner etabliert werden sollte – leider vergebens. Noch heute lassen sich einige dieser Weine verkosten. Auch Hobby-Gärtner wissen die Stachelbeere als Nutz- und Heckenpflanze geschickt einzusetzen.

Meine Eltern benutzten mehrere Stachelbeersträucher ebenfalls als natürliche Hecke an unserer hintersten Grundstücksgrenze, quasi in 2. Reihe. Besonders gut kann ich mich an einen sehr trüben Augusttag erinnern, wo ich die Aufgabe bekam alle reifen Früchtchen zu ernten. Damals war ich etwa 8 Jahre alt und merkte schnell, dass die Stachelbeere in Wirklichkeit keine Stacheln, sondern Dornen besitzt … ;-) Aber nach der reichhaltigen Ernte lernte ich als Versöhnung die köstlichen Vorzüge der Stachelbeere kennen und lies sie mir – ganz klassisch – als Rührteig-Kuchen mit Baiserhaube schmecken. Ich liebe diesen herben, säuerlich-süßen und erfrischenden Geschmack. Die roten Stachelbeeren sind tendenziell süßer als die grünen und erinnern vollreif an den Geschmack von Kiwis. Wer mit dem reinen Geschmack hadert, lässt sich vielleicht durch die geballte Nährstoffladung überzeugen. Die kalorienarmen Stachelbeeren strotzen nur so vor Vitamin C, Vitamin B1, Eisen, Kalzium, Magnesium, Phosphor, Silicium und andere Mineralstoffen

Für ganz entspannte Kaffeestunden habe ich ganz im Zeichen der Stachelbeere ein neues, ganz einfaches Rezept kreiert. Dieser Kuchen schmeckt mehr als fein und nach Marzipan, da ich die Stachelbeere mit ihren besten Freunden – Vanille und Mandel – vereint habe. Auch Herr Herzblut, der sonst lieber schokoladig-nussigen Genüssen frönt, war mehr als begeistert von diesem süßen Küchenglück, so dass es in Rekordgeschwindigkeit verspeist war. Ein schöneres Kompliment kann man sich als Zuckerbäckerin wirklich nicht wünschen!

Versunkener Stachelbeerkuchen mit Mandelstreuseln & Johannisbeeren

Für einen Kuchen (Ø20 cm) – das Rezept könnt Ihr mithilfe dieser Tabelle ganz schnell für andere Backformgrößen umrechnen

Für den Teig
60 g weiche Butter
50 g Rohrohrzucker
Mark einer halben Vanilleschote
1 Ei
50 g Joghurt
60 g Dinkelmehl, Type 630
20 g Speisestärke
20 g Mandeln, gemahlen
½ TL Weinsteinbackpulver
1 Prise Salz
250 g Stachelbeeren und rote Johannisbeeren (ich habe 200 g Stachelbeeren und 50 g Johannisbeeren verwendet)
etwas Butter und Dinkelmehl für die Backform

Für die Mandelstreusel
25 g Mandeln, gemahlen
20 g Dinkelmehl, Type 630
15 g Rohrohrzucker
15 g Mandeln, gehackt
25 g kalte Butter
4 Tropfen Bittermandelaroma

Backofen auf 180 °C Ober-Unterhitze vorheizen. Stachelbeeren und Johannisbeeren, waschen, trocken, verlesen und die Johannisbeeren von den Reben streifen. In einer Schüssel Butter, Rohrohrzucker und das Vanillemark einige Minuten kräftig aufschlagen, bis die Butter fluffig und weiß wird. Das Ei unter Rühren hinzugeben. Dann den Joghurt unterrühren. Dinkelmehl, Speisestärke, Mandeln, Weinsteinbackpulver und Salz mischen und unter Rühren zum Teig geben. Jetzt den Teig nur noch kurz rühren, bis alle Zutaten gerade so eben vermischt sind, sonst wird der Teig zu fest. Für die Mandelstreusel alle Streuselzutaten zügig in einer weiteren Schüssel zu Streuseln krümelig verkneten.

Eine runde Backform (Ø20 cm) gut mit Butter einfetten und mit Mehl ausstäuben. Den Teig in die Form geben und dieser in der 2. Backofenschiene von oben etwa 5 Minuten vorbacken. Die Backform wieder aus dem Ofen holen und erst beide Beerensorten und dann die Streusel darüber verteilen. Auf diese Weise sinken die Stachel- und Johannisbeeren nicht auf den Boden. Den Kuchen etwa weitere 25 Minuten zu Ende backen. Damit Streusel knusprig werden habe ich den Backofen auf Grill umgestellt und ihn ca. 5 Minuten bräunen lassen. Auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Vor dem Servieren mit etwas Puderzucker bestäuben. Nach Belieben pur, mit Schlagsahne oder Vanilleeis genießen.

Alles Liebe,
Caro ♥

Die Kommentarfunktion ist auf Grund der DSGVO momentan deaktiviert.