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Frau Herzblut – Zauberhafte Herzstücke für Herbst & Winter | Behind the scenes & Buchvorstellung | Brombeertorte

Avatar of CaroCaro - 13. September 2015 - Beerenliebe, Frau Herzblut Buch

Öfters werde ich gefragt: “Wie läuft eine Buchproduktion eigentlich ab?" Daher dachte ich mir zur Bucherscheinung von meinem 2. Buch “Frau Herzblut – Zauberhafte Herzstücke für Herbst & Winter”, dass ich Euch mit diesem Post mal einen kleinen Blick hinter die Kulissen einer Buchproduktion gebe. Und natürlich stelle ich Euch mein Buch vor!

In meinem Fall ist der Verlag durch meinen Blog auf mich aufmerksam geworden. So gab es ziemlich schnell eine Besprechung, in der grob Inhalte und Ideen für eine gemeinsame Buchproduktion festgehalten wurden. Nachdem die Nachfrage meines 1. Buches “Frau Herzblut – Feine Köstlichkeiten & liebevolle Stylingideen” so groß war, kam gleich die Anfrage für ein Folgebuch, welches für Ende August 2015 geplant wurde. So hatte ich gerade die Arbeit für das erste Buch beendet, da saß ich auch schon mit Zettel und Stift, um meine ersten Rezeptideen für ein 2. Buch zu sammeln.

Eigentlich wartete ich zu diesem Zeitpunkt sehnlichst auf den Frühling und stattdessen war ich wieder mit Herbstrezepten und Weihnachtsdeko beschäftigt. Das kennt Ihr bestimmt von Zeitschriften oder aus der Modewelt, wo bereits mit großen Vorlauf gegen die Saison gearbeitet wird. Somit stellte sich mir die Herausforderung im Frühling Herbstbilder und im Sommer Winterbilder zu produzieren. Ideen wurden verworfen und wieder neu gesponnen. Dabei stand ich vor der Qual der Wahl, welches Backwerk oder Gericht es ins Buch schafft. Hierbei war die Entscheidung teilweise von den erhältlichen Zutaten abhängig. Gibt es im März Brombeeren? Wie zaubere ich eine Herbststimmung ohne verfärbte Blätter? Wieso ist die gewünschte Backform für die Schokoküchlein mit Pistazien und Rote Bete ausgerechnet nicht zum geplanten Fototermin lieferbar?

Nachdem das Konzept inklusive der Kapitel und Rezepte als auch der Buchtitel standen und vom Verlag abgesegnet waren, ging die Arbeit auch sofort los. Denn meine Arbeit war umfangreich und umfasste Konzeption, Rezeptentwicklung, Testen der Rezepte, Styling, Requisitenbeschaffung, Foodstyling, Fotografien, grafische Gestaltung, Gestaltung von kleinen Extras wie Printables und einem beigelegten Stickerbogen, Illustrationen, Text, Litho, Satz und Layout. Damit war ich quasi 6 und manchmal mehr Personen in einer. In meinem Fall bot es sich an, alles selbst zu produzieren, da ich Diplom-Kommunikationsdesignerin und gelernte Fotografin bin. Normalerweise sitzen an anderen Foodbuchproduktionen ganze Teams aus Konzeptionern, Foodstylisten, Stylisten, Fotografen, Texter und Grafikern.

Somit hatte ich monatelang eine 7 Tage Woche, da ich ja zusätzlich einen “richtigen” Beruf nachgehe. Ein Buch ist ein riesiges Puzzle, was sich Stück für Stück zusammensetzt und immer mehr an Form gewinnt. Dazu kommt, dass Kreativität ein Prozess ist und nicht etwas, was man auf Knopfdruck um 9 Uhr morgens ein- und um 18 Uhr abends ausschalten kann. In der Tat gab es auch Gerichte, die zwei Mal fotografiert werden mussten, wie zum Beispiel ein etwas widerspenstiges Steinpilz-Risotto oder Laugenbrötchen. Oder man stellt fest, dass ein anderer Hintergrund, das Backwerk besser zur Geltung bringt. Oder ein geplantes Rezept fliegt doch noch raus und wird umgeplant. Somit war ich 3½ Monate mit der Bildproduktion beschäftigt. Eine Zeit, in der ich meiner Familie, meinen Freunden und auch einigen Nachbarn permanent eine Freude bereiten konnte. Denn sie durften die fertig fotografierten Köstlichkeiten verkosten … ;-) In meiner Küche herrschte aber auch gleichzeitig das Dauerchaos, da ich abends nach der erledigten Fotoarbeit, ständig mit Backen, Kochen und Abwaschen beschäftigt war. Da können einem schon einmal Tränen in die Augen steigen, wenn man dann auch noch in einer überschwemmten Küche steht, weil die Geschirrspülmaschine ausgerechnet in diesem Moment kaputt geht …

Ganz nebenbei musste ich mich auch die Requisiten und den Einkauf kümmern. An einer Buchproduktion hängt auch viel mit managen, budgetieren, planen und organisieren zusammen. Sei es, dass man eine Brombeertorte mit Schokolade samt Tortenplatte und der gesamten Kameraausrüstung “heil” in den Wald kommen muss. Monatelang wütete in unserem Büro das Requisiten-Chaos, die schönsten Stücke für ein Kapitel wurden weggeräumt und die nächsten schon wieder bereitgestellt. Ein Fussballfeld voller Props trifft diesen Zustand ganz gut. Permanent ist man am Herumräumen. Gefühlt bin ich zudem fast jeden Tag frische Zutaten einkaufen gegangen. Dabei musste ich teilweise mehrere Adressen hintereinander besuchen, da ich ja gegen die Saison gearbeitet habe und nicht immer auf Anhieb alles bekam. Zwischen dem Chaos kann es dann auch sein, dass spontan eine Kommode schwarz gestrichen wird, so dass sie zum Buchcover als auch zum Silvesterkapitel farblich besser passt … ;-)

An Ostern habe ich dieses Jahr durch die Buchproduktion Weihnachten “gefeiert”. Das war wirklich sehr merkwürdig, als wieder ein brennender Tannenbaum vor mir stand und zwischen den weihnachtlichen Props Schoko-Ostereier lagen. Und auch der Tannenbaum musste erst einmal außerhalb der Saison gefunden werden … ;-) Parallel zur Bildproduktion habe ich mich den Texten und den Rezeptbeschreibungen gewidmet.

Im Juli saß ich von früh morgens bis spät nachts im Sommerkleid bei 35 °C am Computer, um Illustrationen zu zeichnen und das Buch zu gestalten und ins Layout zu setzen. Permanentes Eisessen war eine ganz gute Methode, um weihnachtliche und winterliche Stimmung zu zaubern. Nachdem das Layout fertiggestellt war, folgten die Bildbearbeitung sowie das Erstellen von Farbproofs der Bilder. Zu guter Letzt kam die Korrekturphase der Texte, die Aufbereitung und Übergabe der Druckdaten an die Druckerei. Anschließend folgen die Freigabe eines Formproofs sowie ein Andrucktermin.

Und dann bekommt man eines Tages einen Aushänger zugeschickt. Das ist der geschnittene und gefalzte Buchblock als auch der Umschlag vor der Buchbindung. Man hält quasi das fertige Buch schon fast zum ersten Mal in den Händen. Ist der Aushänger freigegeben, dauert es etwa noch einmal 2–3 Wochen bis das Buch dann gebunden und fertig gestellt ist und landet im Vertrieb. Bei einem selbst steigt natürlich von Tag zu Tag die Aufregung. Denn man fragt sich, nachdem man allein im stillen Kämmerlein gearbeitet hat: “Wird alles beim Druck und bei der Fertigstellung klappen?” und vor allem “Wie wird das Buch bei meinen Lesern ankommen?”

So zum grober Ablauf einer Buchproduktion, die natürlich immer individuell von den beteiligten Personen und dem Verlag abhängt. Alles in allem ist ein Buch eine kostspielige Visitenkarte, mit der sich (leider) keine Reichtümer erzielen lassen. Dennoch macht es natürlich viel Freude und ist sehr aufregend. Und es ist unvergleichlich, wenn man das eigene Buch in den Händen hält. Darin stecken sehr, sehr viel Arbeit, Liebe und eine große Portion Herzblut.

In meinem neuen Buch nehme ich Euch mit auf eine Reise durch sechs neue, zauberhafte Themenwelten. Bei einer “London Tea Party” machen wir es uns in einer leicht schrägen, englischen Umgebung mit dem ein oder anderen Vierbeiner, einem Welsh Cakes, himmlischen Bayley's Bundt Cake und Cherry Cupcakes drinnen gemütlich. In “Fall in Love” nehme ich Euch mit zu einem herbstlichen Streifzug durch den Wald, auf dem uns neben ein paar scheuen Waldbewohnern Apple Hand Pies mit einer süßen Gebäckschachtel zum Basteln, New York Bagels sowie eine sündig-süße Brombeertorte mit Schokolade erwarten. In der Adventszeit werden mit viel Liebe handgefertigte Geschenke aus der Küche wie Rosmarinsalz, Maronencreme, meine Lieblingshonigkuchen, Pralinen als auch Chai-Cupcakes mit einer ganz speziellen Verzierung zubereitet. Ganz festlich geht es bei “White Christmas” zu, einem Weihnachtsfest ganz in Weiß, bei dem wir unsere Liebsten mit einem köstlichen Festmenü, Birne Helene Tartelettes und einem schokoladigen White Christmas Cake verwöhnen. In dem Kapitel “Baby, It's Cold Outside” habe ich meine Lieblingsrezepte und kleines Seelenwärmer für den Winter zusammengestellt. Die schmecken an kalten Tagen besonders gut, sei es English Muffins oder Roasted Banana Pancakes zum Frühstück, eine wärmende Minestrone oder etwas Süßes für einen heimeligen Sofa-Nachmittag mit Amis Mandelkuchen, Belgischen Wafflen oder selbstgekochten Schokoladenpudding. Das Jahr lassen wir stilvoll, aber wild mit “Let's Misbehave”, einer Silvesterparty mit einem Hauch der goldenen 1920er Jahre ausklingen. Serviert werden pikantes Fingerfood wie Aperitif-Financiers und Tomaten-Galettes als auch ein süßes Feuerwerk in Form von Miss Sophie's Champagne Cupcakes.

Neben den vielseitigen süßen als auch herzhaften Rezepten und wunderschönen Stylingideen gibt es originelle DIY-Bastelvorlagen zum Download und eine Fülle entzückender, neuer Illustrationen. Dieses Buch ist Euer perfekte Begleiter, um die feinen, kleinen Dinge der kalten Jahreszeit auszukosten und gemütliche Momente mit Freunden und Familie zu genießen.

Heute verführe ich Euch mit einem Lieblingsrezept aus dem Herbstkapitel “Let's Fall in Love” und zwar mit einem sündig-süßen Brombeertörtchen mit ganz schokoladig-saftigen Tortenböden.

Brombeertorte mit dunkler Schokolade

Für eine Torte mit 4 Schichten (Ø13 cm)

Für den Teig
50 g weiche Butter
100 g Rohrohrzucker
½ TL Vanille, gemahlen
3 Eier
75 g dunkle Schokolade (70% Kakaoanteil)
1 EL Kakaopulver, ungesüßt
1 EL heißes Wasser
150 g Dinkelmehl, Type 630
30 g Mandeln, gemahlen
2 TL Weinsteinbackpulver
1 Prise Salz
100 ml Buttermilch
etwas Butter und Mehl für die Backformen

Für die Füllung & das Frosting
3 Blatt Bio-Blattgelatineoder 3 g Agaranta (Agar-Agar)
200 g TK-Brombeeren
70 g Rohrohrzucker
1 TL Vanille, gemahlen
1 EL Zitronensaft
300 g Mascarpone
200 g Sahne, geschlagen

Für die Dekoration
250 g frische Brombeeren
nach Belieben frische Blüten

4 Backformen (Ø13 cm)

Backofen auf 175 °C Ober-Unterhitze vorheizen. In einer Schüssel Butter, Rohrohrzucker und Vanille einige Minuten kräftig aufschlagen, bis die Butter fluffig und weiß wird. Einzeln und nacheinander die 3 Eier unter Rühren hinzugeben. Dunkle Schokolade über einem Wasserbad sanft schmelzen. Kakaopulver mit dem Wasser glatt rühren. Dinkelmehl sieben und mit Mandeln, Weinsteinbackpulver sowie Salz mischen. Unter Rühren die Buttermilch und die Mehlmischung portionsweise in den Teig geben. Dann die geschmolzene Schokolade und das Kakaopulver kurz unter den Teig mischen. Den Teig in 4 gleiche Portionen aufteilen. Die Backformen gut einfetten, mit etwas Mehl ausstäuben und mit Teig befüllen. Die Böden in der mittleren Backofenschiene für etwa 22 Minuten backen. Mit einem Holzstäbchen testen, ob sie fertig sind. Die Böden aus der Form nehmen und auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.

Für die Füllung und das Frosting die Gelatineblätter in etwas kaltem Wasser einweichen bzw. Agar-Agar nach Packungsanweisung zubereiten. Brombeeren mit Rohrohrzucker, Vanille und Zitronensaft in einem Topf sanft erhitzen, dann pürieren und mit der Gelatine bzw. Agar-Agar vermischen. Sobald die Masse Zimmertemperatur hat, mit Mascarpone vermengen, Schlagsahne vorsichtig unterheben und im Kühlschrank ruhen lassen. Wenn die Masse zu gelieren beginnt, kann die Torte gefüllt werden.

Zum Zusammensetzen den ersten Tortenboden auf eine Tortenplatte legen und etwas Füllung darauf verteilen. Den nächsten Boden daraufsetzen und so fortfahren, bis alle Böden zusammengesetzt sind. Den letzten Boden mit der Unterseite nach oben auf die Torte setzen. Die gesamte Torte mit einer dünnen Schicht Creme überziehen und für eine halbe Stunde in den Kühlschrank stellen. Dann die Torte mit einer dickeren Schicht Frosting überziehen und nochmals für eine halbe Stunde in den Kühlschrank stellen. Zu guter Letzt die Torte mit den frischen Brombeeren und Blüten dekorieren.

Alles Liebe,
Caro ♥

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