Bei der Aufzeichnung der NDR-Fernsehsendung “Theresa's Küche – Vintage Tea Party” habe ich die zauberhafte Manu – ebenfalls Lindy Hop Tänzerin und sogar auch Lehrerin – aus Hamburg kennengelernt. Während des genüsslichen Verzehrs bei der Tea Party fiel mir auf, dass Manu's Teller sich kaum leerte.

Als ich sie darauf ansprach, stellte sich heraus, dass Manu eine Glutenunverträglichkeit besitzt und sich nach dem Paleo-Prinzip ernährt. Diese Ernährungsform orientiert sich an der vermuteten, menschlichen Ernährung in der Steinzeit. Es werden nur Lebensmittel verwendet, von denen angenommen wird, dass sie bereits in der Steinzeit verfügbar waren. Vor allem wird auf industriell hergestellte Nahrungsmittel – wie beispielsweise Zucker oder Fertiggerichte – komplett verzichtet. Am besten also alles selbst kochen, die Lebensmittel mit viel Respekt behandeln und ihnen bei der Verarbeitung so wenig wie möglich “an tun”. Eine Philosophie, die ich schon sehr lange liebe und beherzige.

Manu erzählte mir von ihren Versuchen nach dem Paleo-Prinzip als auch glutenfrei zu backen. Dies ist eine kleine Herausforderung, da auf die gängigen Mehl- und Getreidesorten verzichtet werden muss. Denn diese tragen ja eigentlich zu einer lockeren Kuchenteigkonsistenz bei. Für mich ergab sich so eine reizvolle Gelegenheit ein gluten- und zuckerfreies Paleo-Backrezept auszutüfteln.

Entstanden ist ein sehr aromatischer, genial-köstlicher Orangen-Nusskuchen, den Herr Herzblut als auch ich sehr lieben! Durch die Verwendung von Honig, Mandeln und Pistazien ist der Kuchen ein wenig arabisch angehaucht. Durch die mit Schale verwendeten Orangen erhält er ein unvergleichlich fruchtiges Arom. Ein paar Gewürze wie Zimt, Kardamom und Vanille sorgen für eine vor-adventliche Note. Auf diesem Wege ist einer der köstlichsten und absolut saftigsten Kuchen entstanden, die ich je gebacken habe! Vor allem für die kommende Adventszeit ist dieser Kuchen eine zuckerreduzierte, gesunde Alternative.

Aromatischer Orangenkuchen mit Mandeln und Pistazien (zuckerfrei, glutenfrei, nach Paleo)

Zutaten für einen großen Kuchen (Springform ∅ 22 cm) oder zwei kleine, hohe Kuchen (Form ∅ 13–15 cm)
2 kleine, unbehandelte Bio-Orangen
3 große Bio-Eier (Größe M oder L)
200 g milder, flüssiger Honig
1 TL Ceylon-Zimt
½ TL frisch gemahlene Kardamomsamen
½ Tl gemahlene Vanille
250 g gemahlene Mandeln mit brauner Haut
100 g ungesalzene Pistazien, gemahlen (alternativ: 100 g gemahlene Mandeln)
1 TL Weinsteinbackpulver

Optional: Topping
100–200 g Sahne
½ TL gemahlene Vanille
Filets einer Orange und Pink Grapefruit
Gehackte Mandeln und Pistazien

Zubereitung
Die ungeschälten Orangen kurz unter heißen Wasser abbürsten, in einen großen Topf legen und mit kaltem Wasser bedecken. Topfdeckel auflegen und das Wasser zum Kochen bringen. Temperatur runter stellen und die Orangen eine Stunde kochen lassen. Das ist vielleicht ein wundervoller Duft in der ganzen Wohnung! Anschließend die Orangen auskühlen lassen. Dann mit einem scharfen Messer grob achteln, den Saft dabei auffangen und die Orangen (ja, mit der Schale!) fein pürieren.

Den Backofen auf 170 °C Ober-Unterhitze vorheizen. In einer großen Schüssel die Eier mit dem Handmixer schaumig schlagen. Honig und alle Gewürze hinzugeben. Mandeln, Pistazien und Weinsteinbackpulver und abwechselnd mit dem Orangenpüree zu der Eier-Masse geben.

Eine oder zwei Springformen (s. Maßangabe oben) mit etwas Butter einfetten und den Teig einfüllen. Den Kuchen nun auf mittlerer Backofeneinschubleiste eine Stunde backen. Bei der Holzstäbchen-Garprobe sollte nichts kleben bleiben. Sonst die Backzeit verlängern. Den Kuchen in der Form auskühlen lassen.

Wer mag, toppt den Kuchen mit zuckerfreier Vanillesahne und dekoriert ihn mit Orangen- und Grapefruit-Filets, etwas Honig sowie Nüssen.

Ich denke, dass war nicht der erste und letzte Kuchen dieser Art – Ihr dürft gespannt bleiben! ;-)

Herzensgrüße,
Caro ♥