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Aufs Land mit "Söbbeke – Pauls Biomolkerei" | Superfood Seed Topping & Spinat-Quiches

Avatar of CaroCaro - 03. October 2016 - Veggie's Delight, Breakfast, Herzhaftes, Werbung

Seit etwa über 14 Jahren bestehen meine Einkäufe zum größten Teil aus Bioprodukten. Dazu kommen saisonale Produkte aus der Region, die möglichst keine weiten Reisen hinter sich gebracht haben. Besonders bei Eiern und allen Milchprodukten gebe ich gerne mehr aus und investiere in das Tier- und Menschenwohl. Denn, dass im Discounter 10 Eier 1,19 € und 1 Liter Frischmilch 0,46 €  kosten, finde ich alles andere als „normal“. Zu welchen Konditionen Massentiere gehalten werden und wie wenig ein heutiger Milchlandwirt an einem Liter Milch verdient, ist einfach unhaltbar. Für mich lautet schon lange die Devise lieber weniger und dafür gute Lebensmittel konsumieren und diese dann besonders genießen.

Somit war ich besonders neugierig als mich „Söbbeke – Pauls Biomolkerei“ im September zu einem Tag aufs Land, auf das Gut Wilhelmsdorf bei Bielefeld, mit weiteren Bloggern einlud.

Bei einem liebevoll vorbereiteten Picknick mit köstlichen Leckereien wie Rote Bete Smoothie, Bircher Müsli mit Söbbeke Joghurt, Pancakes und Kartoffelburgern mit dem hauseigenem Feuerkäse konnten sich alle Teilnehmer kennenlernen. Nach der Begrüßung hatten wir die Möglichkeit den Hof und seine Milchkühe ausführlich bei einer Tour kennenzulernen.

Die Tour symbolisierte den Kreislauf, den eine Milchkuh auf dem Hof durchlebt. So starteten wir im Kreißsaal. Dort werden die trächtigen Milchkühe ca. 3 Wochen vor der Niederkunft isoliert. 2–3 Tage nach der Geburt werden die Kälbchen in eigene, geräumige Boxen untergebracht, wo sie mit der Milch der eigenen Mutterkuh versorgt werden. Da die Kälbchen ihr Immunsystem erst aufbauen müssen, ist die Separierung aufgrund von Krankheitserregern und Keimen nötig. Durch die Milchfütterung baut sich das Immunsystem auf und die nötigen Antikörper werden gebildet.

Nach etwa einer Woche werden die Kälbchen in einen gemeinsamen Stall umgesiedelt. Dann wird schrittweise von der Milch- auf die Heufütterung umgestellt. Die Kälbchen können individuell bestimmen, wie viel Vollmilch sie weiter trinken, bis diese ausgeschlichen wird. Die Ställe sind mehr als geräumig und den Tieren steht so auch eine trockene, windgeschützte und reichlich eingestreute Liegefläche zur Verfügung. Darüber hinaus haben sie die Möglichkeit sich im Außengelände reichlich zu bewegen. Denn viel Auslauf macht letztendlich glückliche Kühe aus. Und das war deutlich spürbar.

Die älteren Kühe sind tagsüber von April bis September/Oktober auf einer der 10 zugehörigen Weiden bzw. haben die Wahlmöglichkeit im Schatten des Außengeländes zu stehen. Dort konnte ich auch einen Blick auf das Futter der erwachsenen Kühe werfen. Sie werden im Sommer mit Gras und im Winter mit Heu und Silagen gefüttert. Das Futter wird vom Hof überwiegend selbst angebaut. Damit essen die Kühe regional und natürlich. Als Folge reichern sich ein wesentlich wertvollerer Fettanteil und mehr Vitamine als in der konventionellen Milch an. Genau dieser Aspekt macht die Bioland-Milch reichhaltiger und geschmackvoller.

Besonders beeindruckt war ich von der braunen Jerseykuh, die etwas kleiner als die anderen Kühe ist. Sie schiebt sich mit ihrer Nase das Futter zurecht, sucht sich die besten Leckerbissen heraus und gibt sogar Milch mit einem Fettgehalt von 10%.

Der volle Einsatz für das Tierwohl war an allen Stationen auf dem Hof zu spüren. Auf einem Bioland-Hof fällt übrigens mehr Handarbeit als in konventionellen Betrieben an. Das schafft, zum Einen mehr Arbeitsplätze und wirkt sich zum Anderen positiv auf die Tiere aus. Die Kühe werden auf diese Weise an den Kontakt zu Menschen gewöhnt und waren daher mehr als entspannt und ruhig.

Alle Produkte von Söbbeke – Pauls Biomolkerei besitzen übrigens das Bioland-Siegel, eines der bedeutendsten Bio-Siegel in Deutschland. Somit gab es zum Abschluss einen sehr interessanten Vortrag über Bioland, der mit sehr viel Herzblut vorgetragen wurde. Das Ziel der täglichen Arbeit der Bioland-Bäuerinnen und -Bauern ist die nachhaltige Erzeugung hochwertiger und gesunder Lebensmittel. Dabei wirtschaften sie im Einklang mit der Natur und fördern die Artenvielfalt.  Der aktive Klima- und Umweltschutz sichert die Lebensgrundlagen von uns allen und erhält eine vielfältige Kulturlandschaft. Zu den Bioland-Auflagen gehören übrigens viel härtere Auflagen als es das EU-Bio-Siegel vorsieht. Bioland heißt: an die Zukunft denken bzw. „enkelgerecht“ zu wirtschaften, wie es die Bioland-Vizepräsidentin Stephanie Strotdrees treffend auf den Punkt brachte. Hier erfahrt Ihr mehr über den Bioland-Verband und seine sieben selbstauferlegten Prinzipien. Auf Basis der Bioland-Prinzipien entsteht mit der Produktion von hochwertigen Bio-Lebensmitteln eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten: die Tiere, die Landwirte, die Verbraucher, unsere Erde, das Klima sowie alle nachfolgenden Generationen. An diesem Ziel wird auf jeden Fall mit voller Kraft und Leidenschaft gearbeitet. Hierbei ist mir wieder einmal bewusst geworden, dass wir diese Entscheidung selbst in der Hand haben, welche Produkte wir unterstützen möchten.

Übrigens suchen Bioland-Betriebe explizit den Kontakt zu den Verbrauchern. Es gibt regelmäßig einen Tag-der-offenen-Tür oder weitere Veranstaltungen. Alternativ könnt Ihr Euch in Eurer Region nach Bioland-Höfen in der Nähe umzuschauen und einen Termin zum Besichtigen zu vereinbaren. Besonders für Kinder ist das ein einmaliges Erlebnis. Am Ende unserer Tour durften wir sogar zufällig erleben, dass gerade ein neues Kälbchen auf die Welt gekommen war.

Was mich besonders überraschte ist, dass Söbbeke – Pauls Biomolkerei zu einer der ältesten Biomolkerein Deutschlands gehört. Die Molkerei wurde um 1900 gegründet und 1988 von Paul Söbbeke in den heute bekannten Biomolkereibetrieb umgewandelt.

Natürlich gab es an diesem Tag vor Ort auch viele Produkte aus dem reichhaltigen Joghurt- und Käseangebot von Söbbeke zu testen. Besonders gut haben mir der Herbstjoghurt Brombeere sowie der „Münsterländer Schwarzer Wenzel“. Daneben gibt es weitere Herbstsorten wie Feige-Buchweizen oder Vanille-Mohn. Auch hierbei wird wie bei allen Produkten ohne Aroma- und Zusatzstoffe gearbeitet – so natürlich wie möglich eben. Und das schmeckt man durch und durch. Aus dem besonders cremigen Joghurt wird mit meinem Superfood Seed Topping und frischen Früchten der Saison ein vollwertiges, gesundes Frühstück.

Superfood Seed Topping

Für ca. 225 g
70 g getrocknete Pflaumen, Feigen oder Datteln, gehackt
40 g Buchweizen
20 g (Gold-)Leinsamen
10 g Blau- oder Weißmohn
15 g Kürbiskerne
15 g Sonnenblumenkerne
10 g heller oder schwarzer Sesam
15 g Amaranth (50% gepufft /50% ganze Köner)
5 g Quinoa
5 g Chia-Samen
20 g gehackte Walnüsse
½ TL gemahlene Vanille

Alle Zutaten gründlich miteinander mischen und in luftdicht verschließen. Das Topping schmeckt gut zu Joghurt, Porridge, Obstsalat oder Müsli.

Superfood Seed Topping

For about 225 g
70 g dried plums, figs or dates, chopped
40 g buckwheat
20 g (golden) linseed
10 g blue or white poppy seeds
15g pumpkin seeds
15 g sunflower seeds
10g white or black sesame
15 g amaranth (50% pops / 50% wholegrain)
5 g quinoa
5 g chia seeds
20 g walnuts, chopped
½ teaspoon vanilla powder

Mix all ingredients thoroughly together and seal in airtight. The topping tastes very well over yogurt or porridge, fruit salad or muesli.

Der „Schwarzer Wenzel“ wird handwerklich gekäst und bekommt sein kräftiges, köstliches Aroma durch die Reifung (mind. 6 Wochen lang) auf traditionellen Fichtenbrettern. Dieser Käse ist ab September erhältlich und es werden genau 11.111 Laiber davon hergestellt. Das herbe Aroma passt wunderbar zu meinen Spinat-Tartes, mit Mürbteig aus gemahlenen Sonnenblumen- und Kürbiskernen sowie Vollkorndinkelmehl.

Spinat-Tartes mit Schwarzer Wenzel, Zitrone & Majoran

Für ca. 6 Tartes (Ø 9 cm)

Für den Mürbteig
50 g Sonnenblumenkerne
50 g Kürbiskerne
100 g Dinkelvollkornmehl
½ TL Salz
125 g kalte Butter
1 Eigelb

Für die Füllung
500 g frischer Spinat (ersatzweise TK-Produkt)
1 EL Olivenöl
1 Knoblauchzehe, gehackt
1 EL Crème fraîche
100 g Schwarzel Wenzel, fein gerieben (ersatzweise kräftigen Greyerzer)
1 kleines Bund frischer Majoran, gehackt
½ EL Zitronen-Thymian, gehackt
Schalenabrieb einer Bio-Zitrone
Salz
Schwarzer Pfeffer
Frischer Abrieb einer Muskatnuss

Für den Teig die Sonnenblumen- und Kürbiskerne in der Küchenmaschine zu feinen Mehl mahlen. Mit Dem Dinkelmehl und Salz vermischen. Die kalte Butter stückchenweise hinzugeben und mit dem Fingern zu Krümeln verarbeiten. Dann das Eigelb hinzufügen und alles kurz zu einem glatten Mürbteig verkneten. Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.

Für die Füllung den Spinat verlesen, gründlich waschen und trocken schleudern. In einer großen Pfanne das Olivenöl erhitzen und den Knoblauch sowie eine Portion Spinat hinzugeben. Sowie der Spinat zerfallen ist, eine weitere Portion Spinat hinzugeben. So fortfahren bis der gesamte Spinat leicht zerfallen ist. Den Spinat abkühlen lassen. Dann die weiteren Zutaten untermischen und mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken.

Den Backofen auf 180 °C vorheizen. Den Mürbteig in 6 gleich große Kugeln teilen, diese ausrollen und damit die eingefetteten Tarte-Formen auslegen. Die Füllung auf die Formen verteilen und glatt streichen. Die Tartes (2. Schiene von oben) ca. 30–35 Minuten goldgelb backen.

Spinach-Tarts with cheese, lemon & marjoram

For 6 Tarts (Ø 9 cm)

For the pastry
50 g sunflower seeds
50 g pumpkin seeds
100 g wholegrain spelt flour
½ TL salt
125 g cold butter (unsalted)
1 egg yolk

For the filling
500 g fresh spinach (alternatively deep frozen spinach)
1 tablespoon olive oil
1 clove of garlic, chopped
1 tablespoon crème fraîche
100 g organic cheese (Schwarzer Wenzel), finely grated (alternatively strong Greyerzer)
1 small bunch of fresh marjoram, chopped
½ tablespoon lemon thyme, chopped
zest of an organic lemon
salt
Black pepper
nutmeg

To make the pastry, grind the sunflower seeds and pumpkin seeds in a food processor into fine flour. Mix well with the spelt flour and salt. Add the cold butter in pieces and process with your fingers into crumbs. Then, add the egg yolk and mix everything shortly just to a smooth pastry. Wrap the pastry in cling film and let rest for 30 minutes in the refrigerator.

For the filling, wash the spinach thoroughly and spin dry. In a large pan heat the olive oil and add the garlic and a serving of spinach. As well as the spinach has disintegrated, add a further portion of spinach. So continue until all spinach is readily disintegrated. Let cool the spinach to room temperature. Then add the other ingredients and season with salt, pepper and nutmeg.

Preheat the oven to 180 ° C. Divide the pastry into 6 equal balls, then roll out the balls and put them into the greased tart molds. Spread the filling equally. Bake the tarts 30-35 minutes or until golden.

Herzlichen Dank an Söbbeke – Paul’s Biomolkerei* für einen wunderschönen, erlebnis- und lehrreichen Tag auf dem Land!

Alles Liebe / Lots of love,
Caro ♥


* Artikel enthält PR-Sample/s

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